Freitag, 30. April 2010

Warum "School-Shooting-Star" kein blödes Wortspiel ist (leider)...

Vor nicht allzulanger Zeit, am 17. September 2009, veranstaltete ein Schüler in seiner Schule, dem Carolinum-Gymnasium in Ansbach, einen Amoklauf, bei dem es glücklicherweise keine Toten gab, dafür einen Haufen Schwerverletzter (Details zu dem Fall finden sich hier). Das "Besondere" an der Tat: der Amokläufer wurde lebendig gefasst, und die Öffentlichkeit erhoffte sich nachvollziehbarerweise zufriedenstellende Erklärungen zu seinem Motiv, den Hintergründen etc. - in gewisser Weise ein Lichtblick, das Sündenbock-Shooting der Kommentarwichsmaschinen in öffentlichen Talksondersendungen blieb Otto Normalkillerspieler damit erspart. Aber gut.
Der Prozess gegen den Amokläufer von Ansbach endete heute mit einer neunjährigen Haftstrafe für den Täter sowie Unterbringung in einer Psychoklinik.
Der Fall wurde unter Ausschluss der Öffentlichkeit verhandelt, was Spiegel-Online-Gerichtsreporterin Gisela Friedrichsen zu einer Artikelgurke mit dem Titel "Maulkorb für die Medien" veranlasste. Schon der Titel ist Magerquark mit Chili, denn kein Journalist bekam einen Maulkorb - es durfte halt nur kein Zeitungsfritze bei der Verhandlung anwesend sein, was im Ermessen des Richters liegt. Schließlich war der Angeklagte zum Tatzeitpunkt 18 Jahre alt und damit Heranwachsender, wie auch Frau Friedrichsen fairerweise anmerkt, so dass ein Ausschluss der Öffentlichkeit durchaus nichts Ungewöhnliches ist.
Aber weiter im Text. Nachdem der ziemlich schluderig formulierte und wahrscheinlich der hübschen Alliteration geschuldete Titel abgefrühstückt ist folgt nach einer kurzen Einleitung Frau Friedrichsens empörte Frage: "Gibt es wirklich durchgreifende Gründe, warum die Öffentlichkeit, und das sind in erster Linie die Medien, an diesen Informationen nicht teilhaben soll?"
Und hier kann denn auch eigentlich aufhören zu lesen, denn: natürlich, liebe Frau Friedrichsen, gibt es durchgreifende Gründe. Ein Gerichssprecher sagte am Ende der Verhandlung, der Amokläufer wollte auf diese Weise Selbstmord begehen, er wollte die Tat regelrecht inszenieren, um dann von der Polizei erschossen zu werden. Und wie ist er wohl auf diese Idee gekommen? Was hat ihn zu dieser Tat inspiriert? Nein, weder Killerspiele, noch Splatterfilme, noch sonstwas. Auf so eine Idee kann man wohl nur kommen, wenn man sich z.B. die Berichterstattung deutscher Medien über School-Shootings von Erfurt bis Winnenden anschaut.
Wenn der Täter, wie damals z.B. von BILD, in heroischer Pose mit Kampfanzug und Waffe großflächig abgebildet wird, wenn ein paar Tage lang sich das ganze mediale Land die Hirnwindungen über mögliche Motive weichfaselt und wenn Möchtegern-Profiler von SPIEGEL bis FAZ die Psyche des Amokläufers durchleuchten und ihn zum in-sich-gekehrten, stillen Outlaw hochstilisieren (fehlt nur noch der Direktvergleich mit irgendeinem Italo-Western-Protagonisten), dann - ja, was dann? Dann können mitunter in-sich-gekehrte, stille Outlaws mit dem entsprechenden Blechschaden in der Birne durchaus auf die Idee kommen, dass, wenn ja eh schon alles scheiße ist, man zumindest für einen öffentlichkeitswirksamen Abgang sorgen kann, indem man sich durch ein Schulgebäude schießt.
Dass diese gar nicht mal alllllllzu weit hergeholte These natürlich mit keiner Silbe und in keiner Zeitung erwähnt wird, liegt in der Natur der Sache, denn dann müsste jene Medien, die Informationspflicht und Sensationsgeilheit gerne mal durcheinanderbringen, wirklich einen Maulkorb bekommen.
Von ihrem eigenen Gewissen.

Montag, 19. April 2010

Der Hirntot-Roman ist fertig geschrieben.

Es ist vollbracht. Heute gegen 19 Uhr abends tippte ich die verheißungsvollen Worte "Ende des ersten Buchs" unter das Manuskript des Hirntot-Romans "Jäger der Nacht", dem ersten Roman der "Schattensyndikat"-Trilogie.
Nachdem ich mich jetzt ca. hundert gefühlte Jahre und vier tatsächliche Monate im stillen Kämmerlein eingeschlossen hatte, und bei fahlem Dämmerlicht mit viiiiel Kaffee und weeeenig Schlaf an dem Werk geschrieben habe, sah ich heute abend zum ersten Mal wieder Sonnenlicht, und das war dann auch noch gerade im Untergang begriffen. Okay, ich übertreibe. Aber die Arbeit war hart.
Wer mich in den letzten Wochen, die sozusagen die Endphase bzw. meinen Endkampf mit dem Manuskript darstellten, gesehen hatte, sah einen übernächtigten, blassen, langbärtigen Mutterficker mit Augenringen wie Autoreifen, der sich mit einem völlig zerstörten Immunsystem jedes Virus anlachte das ihm unter & in die Nase kam. Ich übertreibe nicht wenn ich sage, dass die Arbeit schweißtreibend, nervenzermürbend und blutaussaugend war.
Dabei stand der Plot der Geschichte schon recht lange fest. Blokkmonsta und ich hatten damals an einigen kreativen Abenden brainstormartig die grobe Story skizziert, die dann recht lange unberührt in der Schublade vor sich hingammelte, ehe ich mich schließlich aufraffte und den ersten Satz in die Tasten hieb. Und wenn man einmal angefangen hat, dann muss man es auch zu Ende bringen.
"Jäger der Nacht" wird natürlich kein literarisches Experiment in der Tradition von "Ulysses" oder "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit", es ist einfach nur ein unterhaltsamer, spannender Thriller und mehr will es auch nicht sein. Zur eigentlich Geschichte will ich mich noch bedeckt halten, aber sie ist, verglichen mit dem schmalen Plot den wir zusammengekritzelt haben, zu einem beachtlichen Werk herangewachsen.
Das interessante beim kreativen Schreiben ist, dass die Geschichte die man erzählt irgendwann beginnt eine gewisse Eigendynamik zu entwickeln. Man lernt im Laufe des Schreibens die Hauptfiguren, die vorher nur als steckbrieflich skizzierte Notizen in einer Textdatei herumgammelten, als "richtige" Menschen kennen und schätzen, sie wachsen einem regelrecht ans Herz und man kommt mitunter an ziemlich nervenaufreibende Grenzen - wenn man zum Beispiel merkt, dass eine Figur die laut Plot zum Beispiel jemanden eiskalt umbringen soll so etwas eigentlich niemals täte, weil sie schlichtweg kein Killer ist. Würde man sie trotzdem dem Plot gemäß handeln lassen, würde jeder Leser sagen "Nein, das ist nicht der XY, den ich vor 50 Seiten kennengelernt habe", und genau das darf nicht passieren.
Man kommt unzählige Male an genau solche Punkte, da man den Plot erweitern, umschreiben, modifizieren muss, ich musste unzählige Figuren hinzudichten damit am Ende die Story auch in der Form herauskäme wie erwünscht. Besonders das letzte Drittel des Romans war eine quälende Phase aus Umschreiben, Nachbessern und Korrigieren, und ich bin ziemlich erleichert, dass nun ein Großteil geschafft ist. Die jetzt anfallenden Korrekturen sind nur noch Kleinigkeiten, da ich bereits während längerer Schreibpausen alte Passagen nachlas, umschrieb und ausbesserte.
Zur Story selbst - will ich noch nicht allzuviel sagen. Genauer, ich will noch gar nichts sagen. Zunächst Mal lasse ich diejenigen Atzen und Freunde, die sich zum Probe- und Korrekturlesen bereit erklärt haben, das Manuskript komplett durchgehen, um etwaige Logik- oder sonstige Fehler (die man ab einem bestimmten Punkt als Autor gar nicht mehr erkennen kann) auszubessern. Vielleicht nur soviel: es hat besonders viel Spaß gemacht die Passagen mit den Hirntot-Leuten zu schreiben, ich habe unzählige Aspekte eingebracht die auf Tracks von uns verweisen, ich habe die Charakterzüge der jeweiligen Personen figurengerecht eingebracht und hie und da sind Insider versteckt, die für weit weniger als Dritte verständlich sein werden - sozusagen als Gegenstück zum Hidden Track auf einem Album.
Achja, eines noch: bei allen Bezügen zu den wirklichen Personen ist diese Geschichte selbstverständlich fiktiv, nichts davon ist wirklich passiert, nichts davon wird wirklich passieren. Es muss sich also niemand auf den Weg in die Wälder im Berliner Umland machen um die zahlreichen Leichen zu bergen, die sich im Laufe der Geschichte angesammelt haben ;)
Das Cover, einen Auszug aus dem Roman als Leseprobe, ein kurzes Exposé, den Releasetermin und alle weiteren Infos werden in den nächsten Wochen bekannt gegeben.

Freitag, 9. April 2010

ES HÖRT NICHT AUF!!!

4:30h Morgens und ich diniere, SchwarTzbrot mit Fleischwurst & Kochschinken, yumyum. Sämtliche aalglatten Formulierungen sind für das letzte Kapitel des Hirntot-Romans, an dem ich nonstop arbeite, draufgegangen, also wringe ich jetzt mein Resthirn aus und verspritze ein paar Infos zu meinem neusten musikalischen Projekt in den Äther...
Titel & Inhalt: TOP SECRET! Aber ein paar Tipps können nicht schaden, und ich weiß ja, wie gerne spekuliert wird, nichwahr?!?
Denke, ich liege nicht ganz falsch wenn ich konstatiere, dass besagtes musikalisches Projekt das Kaputteste ist, was meinem Hirn bis dato entsprungen. Aber was ist kaputt? Die Welt oder ichhöchstselbst bzw. meine Sicht auf die Welt? Don' know & don't care.
ABER: Preisfrage an alle Psychokore-Untergrund-Experten - wessen Gedanken sind mind. genauso kaputt wie meine? RICHTIG. R.O.D, der sympathischste Abschaum der Menschheit, der frei rumläuft, JA, der gute Mann wird einen schönen Part rocken und stellt einen Beat zur Verfügung, und wenn R.O.D mit von der Party is, dann darf WMM23 auch nicht fehlen, der Experte für ultradüstere, experimentelle Grime-Beats hat ein paar Klangkunstwerke programmiert, die sich aber mal sauber gewaschen haben! Naturgemäß die Hirntot-Posse, die am Stizzel ma nizzel sein wird. Ebenfalls mit Wort & Klang vertreten: Scheusal & Kunstfehler, die Hässlich Rap-Brigade, Suffkumpane, Foltermeister der Herzen, Prost Freunde! Michelmann, der alte Miami-Bass-Pornograf, gibt sich ebenfalls die Ehre, und es ist mir eine selbige, dass seine Hirntot-Album-Entjungferung auf meinem Projekt stattfindet - Gruß in die Ex-Heimat! Aber die Liste hört nicht auf, ES HÖRT NICHT AUF! Orgi69 rastet mal wieder aus, wie er bei Hirntot immer auszurasten pflegt! Rako, der Panzergrenadier, ist mit aufs Kettenkarussell gestiegen! DNP, Bassti & Beatmasta, die beiden versoffenen Schnapsdrosseln haben ein paar wunderschöne Heimatmelodien & Hirnsfürze gezaubert, um den letzten Schliff zu geben, achja.. mehr gibts vorerst nicht, aber SIND DAS nicht NEUIGKEITEN? ES SIND NEUIGKEITEN!
NUN darf spekuliert werden, was genau das für ein Wwwerk wwwerden wwwird. Und ich merk gerade, dass das SchwarTzbrot alle ist.

Gepflegten Freitag wünscht euch euer Freund Schwartz.

Samstag, 3. April 2010

Etwas Besseres?

Neulich saß ich, wie oft in letzter Zeit, am Rechner und schrieb am Hirntot-Roman "Jäger der Nacht" (Infos dazu folgen). Im Hintergrund hatte ich Myspace, Facebook und Jappy offen, wo ich ab & an mal einen Blick reinwarf.
Irgendwann, ich hatte gerade an einem längeren Dialog gearbeitet und die Zeit vergessen (kommt häufig vor), aktualisierte ich Myspace, und fand vier neue Messages von einer Person, die wir mal GURK nennen wollen, vor. Ich klickte sie also an...

1. Nachricht: "na was geht"

2. Nachricht, ca. 5 Min nach der vorherigen: "jo atze was geht schreib ma zurück"

3. Nachricht, abermals 5 Min nach der vorherigen: "schreib mal zurück pls"

4. Nachricht, 10 Min nach der dritten: "tsss was bist du für einer schreibst nichmal zurück denkst wohl du bist was besseres fick dich du wixxxa"

(Orthographie & Interpunktion originalgetreu übernommen)

So schnell geht's. Und weil ich diese Mails einfach zu geil fand, will ich dem werten GURK öffentlich und in aller Herzlichkeit danken & antworten: Nein, ich denke nicht dass ich etwas Besseres bin, absolut nicht. Ich bin ein Mensch wie jeder andere, und wie jeder andere Mensch will ich nicht einfach so von Wildfremden mit einem unhöflichen und respektlosen "Na was geht" angelabert werden - so einfach ist das. Davon abgesehen dürfte es auch nicht zuviel verlangt sein, einen Blick unter "Gesendete" zu werfen und zu überprüfen, ob die vorherige Mail schon gelesen wurde, ehe man eine neue hinterherwirft, bei Myspace geht das ja. Und noch weniger schadet es, sich meinen Blog durchzulesen, wo ich die oft gestellten Fragen beantworte (zu denen natürlich auch "Na, was geht" gehört ;) -> http://blogs.myspace.com/index.cfm?fuseaction=blog.view&friendId=96487615&blogId=462607840 ).

Allen höflichen & respektvollen Menschen noch angenehme Feiertage & viel Spaß bei der Eiersuche!